Besucher:          Version vom 7.9.2014

Seitengänge

Schenkelweichen

Das Pferd ist entgegen der Bewegungsrichtung gestellt (Biegung im Genick) und geht mit einer Abstellung von 30° (maximal 40° ) vorwärts-seitwärts entlang der Hufschlaglinie der ganzen Bahn.
Schenkelweichen kann mit dem Kopf zur Bande hin, oder von der Bande weg geritten werden.

Der von vorne schauende Betrachter sieht alle 4 Beine.

Wird im Schritt oder im abgekürzten Trab geritten (dort nur wenige Tritte). Dient vor allem der Überprüfung des Schenkelgehorsames. Wird in Prüfungen nicht verlangt.

Zweck des Schenkelweichens ist die Überprüfung des Schenkelgehorsamms des Pferdes, bzw. des die Kontrolle des seitwärts treibenden Schenkel des Reiters.

Viereck verkleinern / vergrößern

Das Pferd wird im Schenkelweichen von der Bande einige Meter zum inneren der Bahn hin vorwärts / seitwärts geritten. Danach einige Meter gerade aus und nun zurück auf den Hufschlag der ganzen Bahn. Diese Lektion wird in Dressurprüfungen der Klasse A verlangt. Wichtig ist, daß das Pferd deutlich vorwärts geht, des Schwung der Bewegung darf, wie bei allen Seitengängene nicht verlorengehen.

Zirkel verkleinern / vergrößern

Beim Zirkelverkleinern wird das Pferd Spiralförmig ( 1 1/2 Kreise) vorwärts / seitwärts vom Zirkel bis zur Volte geführt. Das Zirkelvergrößern führt das Pferd von der Volte wieder auf den Hufschlag der ganzen Bahn zurück.

Diese Übung dient vor allem der Vorbereitung der Seitengänge, wobei die Vorhand immer etwas mehr in den Zirkel gestellt ist. Sie kann in allen Gangarten im versammelten oder abgekürzten Tempi geritten werden.

Schulterherein / Schultervor

Das Pferd ist in seiner Längsachse entgegen der Bewegungsrichtung gebogen. Es geht entlang der langen Seite der Bande. Im fortgeschrittenem Stadium wird diese Lektion auch ohne Anlehnung an die Bande oder auf gebogenen Linien ausgeführt. Geritten wird in allen 3 Gangarten.

Wichtig ist, die korrekte (gleichmäßige) Biegung des Pferdes, die mit treibendem inneren Schenkel erreicht wird, äußerer Schenkel und Zügel wirken verwahrend.

Travers

Beim Travers ist das Pferd in Bewegungsrichtung gebogen, und läuft vorwärts-seitwärts Entlang des Hufschlags. Im Gegensatz zum Renvers wird hier die Hinterhand durch den seitwärts treibenden Schenkel ins innere der Bahn geführt, um dort verwahrend in Kombination mit dem treibenden inneren Schenkel (und äußeren Zügel) die Biegung erhält,wobei wieder Takt und Schwung erhalten bleiben sollen.

Die Übung dient, genau wie der Renvers der Vorbereitung der Traversalen. Auch hier sind alle drei Gangarten möglich.

Renvers

Das Pferd ist in Bewegungsrichtung gebogen. Die vorhand tritt dabei mindestens einen halben Schritt ins innere der Bahn. Der von vorne oder hinten schauende Betrachter sieht 3 Beine des Pferdes. Renvers ist eine gute Übung um die Biegung des Pferdes zu kontrollieren.

Renvers kann in allen drei Gangarten ausgeführt werden. Wichtig ist hier wie bei allen Seitengängen, daß eine deutliche und taktmäßige Vorwärtsbewegung erhalten bleibt.

Traversalen

Traversalen sind Vorwärts-Seitwirtsbewegungen des Pferdes vom Hufschlag- ins innere der Reitbahn und zurück, oder von der Mittellinie ausgehend nach und zu ihr zurück (Zickzack-Traversalen). Hierbei soll das Pferd stets parallel zu Bande bleiben. Traversalen werden im versammelten Trab oder Galopp geritten, aber auch Schritt ist während der Ausbildung möglich

Die Biegung des Pferdes ist dabei wie beim Travers, jedoch wird die Vorhand etwas stärker in die Bewegungsrichtung mitgenommen.

Diese Übung wurde früher als halbe Traversale bezeichnet, um so den Unterschied zur heute nicht mehr gerittenen ganzen Traversale zu kennzeichnen, bei der das Pferd, ohne Vorwärtsbewegung seitwärts Tritt.

©by j.j