Kandaren und Pelhams
Kandaren und Pelhams sind grundsätzlich unterschiedliche Gebisse, doch gehen die Begriffe in der Praxis häufig durcheinander (z.B. ist die "Springkandare" ein "Pelham").
Kandaren
Bestehen aus einem (ungebrochenen) Stange an welcher starr Bäume befestigt sind. An den kürzeren Oberbäumen wird die Kinnkette befestigt, und and den längeren Unterbäumen die Kandarenzügel.Kandaren werden meist in Kombination mit Unterlegtrensen verwendet und erlauben eine genaue Führung des Pferdes auch auf eine Hand. Echte Kandaren sind im Gegensatz zu Pelhams immer aus einem Stück
Pelhams
Das Pelham ist eine Hebeltrense, bei der Zügel sowohl direkt in den Ringen am Mundstück als auch an den Unterbäumen befestigt werden. An den Oberbaümen befindet sich wiederum eine Kinnkette. Der Namen geht auf den englischen Lord gleichen Namens zurück, der dieses wohl nicht erfunden hat, wohl aber sehr populär gemacht hat. Ursprünglich war das Mundstück des Pelhams ungebrochen, heute trifft man meistens gebrochene (schärfere) Mundstücke an. Das Pelham wird entweder mit zwei Zügelparren wie eine Kandare oder mit einem Parr Zügel geritten, wobei ein Riemen Unterbaum und den Zügelring verbindet. Das Pelham ist ähnlich scharf wie eine Kandare, insbesondere bei Verwendung von zwei Parr Zügel. Pferde sollten nicht ständig auf Pelham geritten werden, doch erlaubt das Pelham, bei schwierigen Pferden in Ausnahmesituationen eine bessere Kontrolle als eine Trense, z.B. bei Geländeritten. Hierbei wird man meist mit einem Paar Zügel reiten.
Nur die ersten 3 Abbildungen und die Fahrgebisse stellen Kandaren da, bei den anderen Gebissen handelt es sich um Pelhams bzw. übergangsformen zu Trensen
mit kleiner Zungenfreiheit | mit großer Zungenfreiheit | S- Kandare | Pelham |
FillisTrense | Universal-Trense | Wiener "Kandare" | Spring"kandare" |
Fahrkandaren
Liverpoolkandare | Elbogenkandare | Buxton-Kandare | Tillbury-Kandare | Postkandare |
Bei Abbildungen mit grauer Bezeichnung handelt es sich um Sonderformen, wie Sie heute in der Praxis nicht mehr oder nur noch sehr selten Vorkommen.
©by j.j